Die Risikoerfassung ist ein entscheidender Baustein, um das passende Versicherungsprodukt für Kunden zu finden. Wie der Prozess hinter der Fragebogenentwicklung aussieht, welche Rolle die fünfköpfige Taskforce spielt und wie Vermittler davon profitieren, erklärt Sebastian Gerk, Teamlead Produktentwicklung bei Thinksurance, im Interview.
Hallo Sebastian, wie wir wissen, hat dein Team die Risikoerfassung für Maschinenbruch komplett überarbeitet. Was hat sich sonst noch verändert?

In den letzten Monaten hat mein Team Tolles geleistet und vor allem bestehende Fragebögen zur Risikoerfassung wie den Maschinenbruch, die BHV, den Vermögensschaden oder die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht überarbeitet und optimiert.

Was bedeutet das konkret?

Wir haben fehlende Fragen ergänzt, Info-Felder hinzugefügt und die Struktur der Fragebögen vereinfacht und verbessert. Nehmen wir beispielsweise die Auswahl der Mitarbeiter: Hier haben wir mit der Überarbeitung eine klarere Zuteilung erreicht, indem wir für Mitarbeiter und Azubis sowohl die Auswahl “Teilzeitkräfte” und “Vollzeitkräfte” zugelassen haben. Gleichzeitig wurden neue Produkte angelegt und digitalisiert, für die bisher nur Lead-Fragebögen, also Produkte, die wir bisher noch nicht digitalisiert haben, existierten.

Auf welche Verbesserungen dürfen wir uns in Zukunft freuen?

Bis zum großen Relaunch haben wir noch viele Pläne. Auf der Seite der neuen Produkte wollen wir Themen wie Projektdeckung, Selbstbehalt D&O, Vermieterrechtsschutz, Photovoltaikanlagen und Einzeltransport priorisiert angehen. Hochgesteckte Ziele haben wir auch für die bestehenden Rechner, die wir updaten. Im Fokus stehen die Berufshaftpflicht für Architekten und Ingenieure, Inhaltsversicherung, persönliche D&O sowie Gebäude-, Transport- und Gruppenunfallversicherung. Mit einem einmaligen optimieren ist es aber oft nicht getan. Es ist eher ein stetiger Prozess. Unser Team identifiziert fortlaufend fehlende Tarifrechner und geht diese an.

Kannst du uns was zum Optimierungsprozess erzählen? Wie geht man bei einem solchen Projekt vor?

Jeder Prozess ist zwar abhängig von der Komplexität des Produktes, aber weist dennoch gleichbleibende Merkmale auf. Zu Beginn sichten wir alle Fragebögen der Versicherer. Das ist zunächst ein gewaltiger Arbeitsumfang. Das ist die Grundlage für das “Best-of der Versicherungsfragen”. Diese Auswahl an Fragen überführen wir in unseren Frage-Style.  Anschließend stimmen wir die Fragen mit unserem Sales-Team ab. Nur so stellen wir sicher, dass die Fragebögen wirklich den Bedürfnissen der Vermittler und des Vertriebs entsprechen.

Dann ist ein großer Schritt getan. Wie geht es nach dem Input aus dem Sales weiter?

Die Fragebögen werden konsolidiert, geprüft und in unser System überführt. Das ist zunächst der vorläufige Endpunkt. Sobald sich die Fragebögen in der Praxis bewährt haben, findet im Verlauf noch einmal eine Überarbeitung statt. Bei Lead-Fragebögen schauen wir zunächst, welche Produkte am meisten nachgefragt werden. Auf dieser Grundlage entscheiden wir, welches Produkt wir als nächstes digitalisieren. Häufig kooperieren wir bei neuen Produkten mit Partnern, sodass wir selbst die komplexeren digitalisieren können.

Wie profitieren Vermittler von den Optimierungsmaßnahmen?

Ein großer Gewinn ist, dass es zu weniger Rückfragen durch die Versicherer kommt, da die Risikoerfassung vollständig alle Risikofragen abdeckt. Gleichzeitig ermöglichen wir eine dynamische Erfassung, sodass der Vermittler nur die Fragen beantworten muss, die für das Risiko relevant sind. Das spart Zeit und erleichtert den Prozess. Gleichzeitig findet das alles auf einer intuitiven Benutzeroberfläche statt. Und zu guter Letzt versorgen die überarbeiteten Infofelder die Vermittler mit den entscheidenden Informationen zur Absicherung des Kunden. So werden alle Begriffe innerhalb des Fragebogens erklärt und ermöglichen eine souveräne Risikoanalyse – auch für Gewerbe-Neulinge mit geringerem Vorwissen.

Vielen Dank für das Gespräch, Sebastian!